Hoffnungsträger: Wer 2016 wichtig wird

Wer gewinnt an Bedeutung? Welcher Hoffnungsträger steht
vor dem Durchbruch? Die Redaktion präsentiert Menschen
aus der Region, von denen Sie im kommenden Jahr noch hören werden.

NOZMHN
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auf 30. Dez. 2015
1

Boris Pistorius,
Niedersachsens Innenminister

Es gab einen Moment im Jahr 2015 Jahr, als das Potenzial von BORIS PISTORIUS schlagartig jedem offenkundig wurde. Denn als er und Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Hannover eine Pressekonferenz zur Terrorgefahr gaben („Ein Teil meiner Antwort...“) konnte keinem verborgen bleiben, wer die bessere Figur machte.
In Niedersachsen wusste man das schon länger. Während Pistorius die SPD in der Flüchtlings-Arbeitsgruppe im Kanzleramt vertrat, trieb er zugleich regionale CDU-Abgeordnete mit seiner medialen Omnipräsenz zur Weißglut und arbeitete prägend an allen innenpolitischen Positionen seiner Partei mit – und das, obwohl das Jahr für ihn privat mit dem Tod seiner Frau ein furchtbar schwieriges war. Kurz: Sobald auf Bundesebene eine passende Position frei wird, kann man sicher sein, dass der Name Pistorius fällt.

2

Kim Riekenberg,
Model

Auf einer Schaukel über dem Meer schwingen. Ein schöner Anfang für eine märchenhafte Geschichte. Für eine Geschichte, die wahr ist. Denn das 21-jährige Model KIM RIEKENBERG aus Melle hat tatsächlich in der Nähe von Barcelona über dem Meer geschaukelt. In einem rosa Kleid, maßgefertigt, bei strahlendem Sonnenschein und mit gutem Grund. Denn: Riekenberg ist das Werbegesicht für ein Parfum der Marke Betty Barclay. Weltweit wurde die Kampagne in Magazinen gedruckt und im Fernsehen ausgestrahlt. Entdeckt beim Shoppen mit Freunden in Hamburg, fängt die Modelkarriere für die junge Frau gerade erst richtig an.
Im vergangenen Herbst präsentierte sie in New York Werke von Stardesigner Alexander Wang, dessen Style auch Prominente wie Megan Fox, Madonna oder Gwyneth Paltrow schätzen. Mit dem weltberühmten Fotografen Peter Lindbergh hat Kim Riekenberg im Herbst 2015 für eine Kampagne vor der Kamera gestanden. Auch ein Shooting für Calvin-Klein-Swimwear ist im Kasten.
Beides wird im Frühjahr 2016 erscheinen. Und dem bodenständigen Model im internationalen Modegeschäft ziemlich sicher weitere Türen öffnen.

3

Klaus Dierker,
Leiter der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Bramsche-Hesepe

KLAUS DIERKER hat es in nur drei Monaten auf die Liste der Hoffnungsträger für 2016 geschafft. Im Oktober 2015 wurde dem Vorsitzenden des Personalrates der Polizeidirektion Osnabrück die Leitung der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Bramsche-Hesepe übertragen. Ein Posten, um den sich wohl niemand gerissen hat: Viel zu viele Flüchtlinge, viel zu wenig Personal, schlecht vernetzte Dienststellen und nicht kompatible Erfassungssysteme.
In kurzer Zeit sank die Zahl der Flüchtlinge von über 4000 auf jetzt etwa 2500, der Rückstau bei der Registrierung, auf die die Menschen in den schlechtesten Zeiten wochenlang warten mussten, wurde komplett abgebaut. Das sei nicht nur sein Verdienst, er habe das Glück gehabt, dass bereits eingeleitete Maßnahmen griffen, wehrt Dierker ab. Dennoch hat der Polizist sich für weitere Aufgaben empfohlen.

4

Ramon Diehl,
Geschäftsführer Redframe

Längst bringt die Internetplattform Youtube eigene Stars hervor: Die Video-Beiträge von Fresh Torge, LeFloid, Y-Titty haben ein Millionen-Publikum. Auf dem Weg nach oben ist auch RAMON DIEHL. Der Osnabrücker tritt nicht vor der Kamera in Erscheinung, sondern steuert als Kopf der Firma „Redframe“ die Kanäle „16bars“ und „zqnce“ und die gleichnamigen Plattformen.
Die Zugriffszahlen sind immens: 16bars.tv auf Youtube hat mehr als 620 000 Abonnenten und registriert mehr als 60 Millionen Abrufe pro Jahr. Kern des Angebots sind Interviews mit den Größen der Hip-Hop-Szene aus Deutschland. Kollegah, Alligatoah, Bushido und Sido: Sie alle plauderten in lockerer Atmosphäre über ihre Musik, Träume, Ziele und Gott und die Welt. Mit „zqnce“ stellen sich Diehl, Geschäftsführer-Kollege Benjamin Staffe und die sechs Mitarbeiter inhaltlich breiter auf: „Eine Mischung aus ZDFneo und Arte auf Youtube“, beschreibt Diehl. Mit Erfolg: Für das Format „Shore, Stein, Papier“ gab es den Grimme Online Award als Lohn.

5

Joe Enochs,
Trainer VfL Osnabrück

Man hat das Gefühl, er sei schon immer da beim VfL Osnabrück. Ist JOE ENOCHS ja auch, gemessen an der kurzen Verweildauer, die Spieler und Trainer üblicherweise im Profifußball haben. Doch Joe Enochs ist mehr als eine Identifikationsfigur. Der Amerikaner, der 1995 aus Kalifornien nach Deutschland kam, weil er sich seinen Traum vom Profifußball erfüllen wollte, hat sich wie zuvor als Spieler nun auch als Trainer entwickelt.
Mit einfachen Methoden, klarer Ansprache und harter Arbeit hat er den VfL auf Kurs gebracht. Mancher hat ihm das nicht zugetraut, aber das ist er gewohnt. In dieser verrückten Branche drehen sich die Dinge schnell, doch wie es scheint, ist dieser Mann genau der richtige für den „Osnabrücker Weg“ im Profifußball.

6

Ulrich Schneckener,
Politik-Professor an der Universität Osnabrück

ULRICH SCHNECKENER ist außerhalb Osnabrücks wohl bekannter als innerhalb: Der Politik-Professor der Universität ist ein bundesweit gefragter Experte für „Failed States“, also zerfallende Staaten und innerstaatliche Gewalt. Schneckener zählt zum Forschungsbeirat der Stiftung für Wissenschaft und Politik.
Die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft zeichnete schon seine Doktorarbeit als die beste aus, zahlreiche weitere Ehrungen kamen dazu. Schneckener ist also schlau und bestens vernetzt, zudem hat sein Schwerpunkthema Hochkonjunktur: Es würde überraschen, ginge das nicht in naher Zukunft mit einer wachsenden persönlichen Bedeutung einher.

7

René Turrek,
Graffiti-Künstler

Welcher Osnabrücker hat nach DJ Robin Schulz die meisten Follower auf Facebook, wessen Videoclips werden weltweit zigtausendfach auf Youtube angeklickt? Mit diesen Superlativen darf sich Graffiti-Künstler RENÉ TURREK schmücken. Der 38-Jährige ist bereits im ablaufenden Jahr 2015 durchgestartet, doch 2016 könnte für ihn noch viel erfolgreicher sein.
Seitdem Turrek auf die Idee gekommen ist, rassige Sportwagen und andere Luxusgegenstände mit einer Speziallackiertechnik zu stylen, bei der das Bild nur unter Wärmeeinfluss sichtbar wird, stehen die Kunden bei ihm Schlange. Und die haben das nötige Kleingeld für derartige Spielereien – etwa Scheich Salah al-Moudi, US-Rapper Flo Rida sowie Basketball-Legende Dwayne Wayde. Logisch, dass schon etliche Fernsehsender auf den kreativen Tausendsassa aufmerksam geworden sind, der trotz seines neuerlichen Jetset-Lebens auf dem Teppich geblieben ist. Schließlich kennt er auch die andere Seite, als er noch illegal Graffiti an Wände sprühte und dafür fast in den Knast gewandert wäre.
2016 darf Turrek ganz offiziell ein riesiges wärmeempfindliches Wandbild in Manhattan als Touristenmagnet gestalten. Auch große Sanitärfirmen melden sich bereits, die sein Know-how in Duschen und Wannen einsetzen wollen.

8

Maren Kock,
Leichtathletin

Ihr Ziel sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im August 2016: Dort, wo die deutsche Fußballnationalmannschaft den vierten WM-Titel holte, will Leichtathletin MAREN KOCK aus Brögbern als emsländische Hoffnungsträgerin durchstarten. National hat die Mittelstreckenläuferin, die für die LG Telis Finanz Regensburg startet, ihr Leistungsvermögen mehrfach unter Beweise gestellt.
In Nürnberg gewann sie zuletzt im Sommer 2015 über 1500 Meter den Titel bei den Deutschen Meisterschaften, den sie sich zuvor auch in der Halle gesichert hatte. Auf der internationalen Bühne fehlt allerdings noch der große Auftritt. Zum 25. Geburtstag beschenkte sich Kock zwar selbst mit Silber bei der Team-EM in Russland.
Wie schnelllebig der Sport sein kann, erfuhr Kock, als sie die WM-Norm nur knapp verpasste. Deshalb verfolgte sie die Weltmeisterschaft in China im vergangenen August nur im Fernsehen. Die Copacabana hingegen will Maren Kock im kommenden Sommer nicht als Touristin erleben.

9

Elisabet Lumme,
Künstlerin und Kuratorin

Sie hat den Weg von der Künstlerin zur Kuratorin zurückgelegt: ELISABETH LUMME. Für 2016 plant sie Projekte im „Ruller Haus“ in gleichnamigen Wallenhorster Ortsteil mit konsequentem Bezug zum Thema Migration und Flüchtlinge. „Bilder aus der Fremde“ heißt das Projekt, bei dem deutsche Urlauber und Maler aus Nordafrika ihre Bilder tauschen sollen, „Meals & Music“ ein Kochevent für Flüchtlingsfamilien und Einheimische. Lumme geht mit ihrer Arbeit konsequent in die Öffentlichkeit.

Das Stadtprojekt „Konkret mehr Raum“ in Osnabrück hat sie mit erfunden, mit der Kunstperformance „Tangency – Stadtvermessungen“ den öffentlichen Raum erkundet. Lumme belebt nachhaltig die regionale Szene, sie macht Kunst im Wortsinn öffentlich. In diesem Sinn wird sie 2016 weitere Impulse setzen.

10

Kai Nehe,
neuer Geschäftsführer Papenburg Marketing GmbH

Die Ziele sind ambitioniert: Damit Unternehmen in Papenburg im (über-)regionalen Ringen um Fachkräfte nicht frühzeitig zu Boden gehen, soll die Lebensqualität in der Fehnstadt steigen. Gleichzeitig soll sie für Touristen attraktiver werden. So sieht es ein Konzept vor, das der gebürtige Papenburger KAI NEHE nicht nur maßgeblich entwickelt hat, sondern es jetzt auch in die Tat umsetzen soll.
Nehe wird neuer Geschäftsführer der Papenburg Marketing GmbH. Dahinter steht ein Förderverein, in dem sich mehr als ein Dutzend Unternehmen finanziell engagieren, auch mit Blick auf das Werben um Fachkräfte. Die Unternehmen setzen ihre Hoffnungen und Erwartungen auf Nehe, dessen Handschrift für seinen bisherigen Arbeitgeber Erlebniskontor in Bremen nicht nur das neu gestaltete Besucherzentrum der Meyer Werft, sondern auch die Erlebniswelt des Fußballbundesligisten VfL Wolfsburg, die BMW-Welt in München und das Schokoladenmuseum in Hamburg trägt.

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Created by Tal Garner
On Nov 18, 2021